Presseschau des Tages // 13.10.2017

· Presseschau

Die Stimmen der Politik in den Medien schweigen heute weitgehend. Bemerkenswert bleibt die Nachrichtenlage trotzdem: zum Beispiel mit Blick auf das Rückkehrrecht zu einer Vollzeitstelle für Teilzeitbeschäftigte. Die solle unbedingt im nächsten Koalitionsvertrag stehen, sagte die Berliner Soziologin Jutta Allmendinger dem "Tagesspiegel"(Donnerstag). Es dürfe nicht ein weiteres Mal scheitern, meinte sie. Dann könnten Angehörige von Pflegebedürftigen ohne Sorge, nicht wieder auf ihre Vollzeitstelle zurückkehren zu können, für eine begrenzte Zeit eine Teilzeitstelle annehmen. Dafür macht sie sich stark. Kinderarmut ist heute ein zweites Thema, das auffällt: Der SOS-Kinderdorf-Verein hat an die Politik appelliert, den Kampf gegen Kinderarmut gezielt aufzunehmen. Ausgerechnet im wohlhabenden Deutschland seien die Aufstiegschancen armer Kinder noch immer gering, erinnerte der Verband anlässlich des "Internationalen Tags für die Beseitigung der Armut" am 17. Oktober. Denn noch immer entscheide die wirtschaftliche Situation des Elternhauses viel zu häufig über die Zukunft von Kindern und Jugendlichen. Auch häusliche Gewalt gegen Frauen wird heute zum Thema: Deutschland hat die sogenannte Istanbul-Konvention ratifiziert. Das teilte der Europarat am Donnerstag in Straßburg mit. "Die Ratifizierung der Istanbul-Konvention ist ein wichtiger Schritt, um alle Formen von Gewalt gegen Frauen in Deutschland zu stoppen", sagte die Parlamentarische Staatssekretärin des Familienministeriums, Elke Ferner. Deutschland sei laut Europarat das 25. Land, das das Übereinkommen zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt ratifiziert.
Und der Vatikan kritisiert schärfere Einwanderungsgesetze als verfehlt, erfahren wir ebenfalls heute. Verbote und Hürden wie ein Ausschluss von Migranten von Sozialleistungen könnten die Menschen nicht vom Auswandern abhalten. "Verzweiflung und Hoffnung sind immer stärker als eine restriktive Politik", sagte der Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen in Genf, Erzbischof Ivan Jurkovic, am Donnerstag beim Global-Compact-Treffen zu Migration. Auf illegale Einwanderung vor allem mit sicherheitspolitischen Maßnahmen zu antworten, bemängelte der Vatikandiplomat als zu kurzfristig gedacht. (Familienbund der Katholiken/Sascha Nicolai)