Presseschau des Tages // 11.10.2017

· Presseschau

Eine Woche vor den beginnenden Sondierungsgesprächen mit den Spitzen von CDU und CSU machen die Grünen die Differenzen in der Flüchtlingspolitik klar, insbesondere beim Familiennachzug. Die Grünen bestehen in der Flüchtlingsfrage auf den Familiennachzug. Claudia Roth und Jürgen Trittin äußerten, die Absicht der Unionsführung widerspreche dem Ziel der Integration und außerdem dem Familienbild von CDU und CSU. Wie auch der Grünen-Spitzenkandidat Cem Özdemir warnten sie vor der Annahme, die Einigung von CDU und CSU ohne weiteres übernehmen zu wollen. Grünen-Politiker Jürgen Trittin hat der Union wegen ihres Neins zum Familiennachzug für Flüchtlinge vorgeworfen, christliche Werte zu verleugnen. "In der Sache hat sich die CSU durchgesetzt. Sie will dauerhaft den Familiennachzug unterbinden. Das ist eine Verleugnung urchristlicher Werte", sagte Trittin der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Dienstag). Auch das internationale Kinderhilfswerk terre des hommes kritisiert die Einigung der Unionsparteien in der Flüchtlingspolitik, und zwar als unmenschlich. "Die von CDU/CSU vorgesehene weitere Aussetzung des Familiennachzugs für subsidiär Schutzbedürftige ist ein Verstoß gegen das Kindeswohl gemäß der UN-Kinderrechtskonvention", sagte der Vorstandssprecher der Organisation, Jörg Angerstein, am Dienstag in Osnabrück.
Der Sozialverband VdK hat weitere Schritte im Kampf gegen den Pflegenotstand angekündigt. Denn dieser sei ein flächendeckendes und strukturelles Problem in Deutschland, sagte VdK-Präsidentin Ulrike Mascher am Dienstag in München. Kardinal Reinhard Marx hat sich gegen eine Engführung des Christlichen bei CDU und CSU auf konservatives Gedankengut ausgesprochen. "Das C steht nicht für konservativ, sondern für christlich", betonte Marx am Dienstag in Berlin vor der Bundespressekonferenz. Das Christentum sei nicht per se konservativ, erklärte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, es habe auch progressive Elemente. In diesem Zusammenhang zitierte er seinen Namensvetter Karl Marx (1818 - 1883). Dieser habe zwar einerseits die Religion als "Opium des Volkes" kritisiert, im selben Text habe Marx die Religion aber auch als "Protest gegen das wirkliche Elend" gewürdigt. (Familienbund der Katholiken/Sascha Nicolai)