Presseschau des Tages // 5.12.2017

· Presseschau

Fast drei Viertel aller Pflegebedürftigen werden nicht im Heim, sondern zu Hause versorgt, erfahren wir heute in der Süddeutschen Zeitung. Folglich wächst das Geschäft mit der Betreuung alter Menschen. Immer mehr Unternehmen verdienen in Deutschland ihr Geld damit, alten Menschen dabei zu helfen, in ihrer vertrauten Umgebung zu bleiben, und deren Angehörigen unter die Arme zu greifen. „Was dabei aber noch weithin unbekannt ist: Obwohl solche Dienste immer mehr gefragt sind, wissen viele nicht, dass sie nichts dafür selbst zahlen müssen.“ Pflegebedürftige können das Budget der Pflegeversicherung nutzen. Zusätzlich zum vom Pflegegrad abhängigen monatlichen Pflegegeld stünden mehr als 4.000 Euro pro Jahr zur Verfügung, um pflegende Angehörige zu entlasten. Mit Blick auf eine mögliche Regierungsbildung in Berlin hat der SPD-Vorstand Gesprächen mit der Union zugestimmt. Der Vorstand beschloss am Montag bei einer Enthaltung einen Antrag für den am Donnerstag beginnenden Parteitag. Darin werden mehrere Punkte definiert, die für die Sozialdemokraten „essentiell“ seien – unter anderem ein „solidarisches und soziales Europa“, eine Bürgerversicherung und ein Investitionsprogramm für Bildung und Kommunen. Der Parteitag muss aber noch zustimmen. Sollte er dies tun, will Schulz bereits in der nächsten Woche mit der Union reden.
Der evangelische Berliner Bischof Markus Dröge schließt gegenwärtig Gespräche mit der AfD-Spitze aus. "Für mich kann es kein Gespräch zwischen der Parteiführung und Kirchenleitung geben, solange sich die AfD nicht deutlich gegen den Rechtsextremismus abgrenzt", sagte Dröge der Berliner Zeitung (Montag). Aktuell sieht er die Partei weiter rechts als noch vor einem Jahr. "Aber der Prozess ist noch nicht abgeschlossen. Warten wir ab, ob sie die Kraft hat, Björn Höcke auszuschließen." Als in Teilen "etwas zu blauäugig" kritisierte Dröge zugleich das im August veröffentlichte Positionspapier der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zu Rechtspopulismus: "Es ist zu hoffnungsfroh, dass durch den Rechtspopulismus Heilungskräfte für die Demokratie lebendig werden." Es sei "keineswegs so, dass die Rechtspopulisten immer von der Überzeugung getrieben sind, dass die Demokratie verbessert werden soll." (Familienbund der Katholiken/Sascha Nicolai)