Hartz-IV-Kinderregelsätze sind nicht realitätsgerecht

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Familienbund fordert Erhöhung

Der Familienbund der Katholiken hat anlässlich der heutigen Beratung des Bundesverfassungsgerichtes zu den Hartz-IV-Regelsätzen für Kinder die derzeitige Praxis als nicht realitätsgerecht kritisiert und eine Anhebung der Sätze gefordert.

„Die Kinderregelsätze erfassen den tatsächlichen Mindestbedarf von Kindern nicht. Sie sind willkürlich von den Erwachsenenregelsätzen abgeleitet. Kinder sind aber keine kleinen Erwachsenen. Sie haben einen eigenen spezifischen Bedarf, der oft sogar noch über dem der Erwachsenen liegt. Deshalb müssen die Hartz-IV-Kinderregelsätze schnellstmöglich kindgerecht berechnet und angehoben werden“, sagte heute Elisabeth Bußmann, die Präsidentin des Familienbundes der Katholiken.

Der Familienbund fordert die Anhebung des Regelsatzes für Kinder bis 5 Jahre auf 257 Euro im Monat (aktuell 215 €), für 6 bis 13-jährige auf 272 (251) Euro und für Jugendliche ab dem 14. Geburtstag auf 310 (287) Euro. Die Zahlen orientieren sich einer Analyse des Deutschen Caritasverbandes zufolge am tatsächlichen Bedarf junger Menschen in Familien aus unteren Einkommensgruppen.

Elisabeth Bußmann wies darauf hin, dass ein höherer Mindestbedarf für Kinder auch Auswirkungen auf den Freibetrag im Steuerrecht hat, da dieser das Existenzminimum der Kinder abdecken muss. Die Regierungsparteien sollten deshalb ihre Wahlzusagen einlösen und Kinderfreibetrag und Kindergeld zügig erhöhen.

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